Spätestens da zeigte sich, dass für selbst ernannte Urbanisten vor allem eines wichtig ist: Naivität. Hätten die drei Poolplaner anfangs gewusst, wie undurchsichtig der Vorschriftenwust werden würde, nie hätten sie sich vorgewagt. Allerdings kam ihnen zugute, dass ihr Projekt viel mehr verspricht als nur Badespaß für alle. Es will auch die Technik vorantreiben, will innovativ und sogar aufklärerisch sein. Und lässt sich schon deshalb von keiner Behörde ignorieren.

Bisher werden Badeschiffe, ob in Berlin oder Kopenhagen, meist mit Trinkwasser befüllt. In New York aber sollen die Menschen tatsächlich im Fluss schwimmen können, denn der Pool wird, so der Plan, zugleich eine riesige Wasserreinigungsmaschine sein. Wie bei einer Auster sollen die Wände über drei Filter all den Schmodder heraussieben, den man beim Baden nur ungern vor der Nase hat: Fische, Algen und Kombüsenfett ebenso wie böse Bakterien. Erste Tests dafür laufen, live lassen sich nun die Verschmutzungsdaten rund um Manhattan abfragen. Und damit könnte sich nicht nur das Bild der New Yorker von ihrer Stadt verändern, aus der Entenperspektive. Auch das Wasser selbst, das den meisten bislang herzlich egal war, gewänne an Bedeutung – und damit vielleicht auch der Wunsch, irgendwann einmal ohne Pool den Fluss beschwimmen zu können. Zumindest wäre den drei Freunden diese Art indirekter Umwelterziehung nicht unlieb.